Austin-Healey 100-4 bei der ADAC Fichtelgebirgsfahrt des MSC Wunsiedel
Klassiker mit Kurven: Der Austin-Healey 100-4 - britische Leidenschaft auf vier Rädern...
Ein Roadster wird zur Legende...
In einer Ära, in der Nachkriegsengland zwischen Wiederaufbau und Aufbruch schwebte, rollte 1953 ein Auto auf die Bühne des London Motor Show, das sofort für Herzklopfen sorgte: Der Austin-Healey 100-4. Ein offener Zweisitzer, der nicht nur mit seiner eleganten Silhouette, sondern auch mit bemerkenswerter Technik überzeugte - und schnell zum Sinnbild britischer Sportwagenkultur wurde.
Geboren aus einer Idee...
Der 100-4 war das Ergebnis einer kongenialen Partnerschaft: Donald Healey, ein visionärer Konstrukteur und Rennfahrer, träumte von einem erschwinglichen Sportwagen für den Exportmarkt, vor allem in die USA. Gemeinsam mit Austin - damals Teil der British Motor Corporation - wurde dieser Traum Wirklichkeit. Der -100- im Namen steht für die angestrebte Höchstgeschwindigkeit von 100 Meilen pro Stunde (ca. 160 km/h) - eine Ansage in dieser Zeit.
Technik, die begeistert...
Unter der Haube des frühen 100-4 schlug ein kraftvoller 2,7-Liter-Vierzylindermotor aus dem Austin A90, der 90 PS leistete. Kombiniert mit einem 4-Gang-Getriebe (die ersten beiden Gänge unsynchronisiert) und einem Overdrive auf dem dritten und vierten Gang, brachte der Roadster beeindruckende Fahrwerte. Das Leergewicht von unter 1000 Kilogramm machte ihn agil, und die präzise Lenkung verlieh dem Fahrer ein direktes Gefühl für die Straße.
Die frühe Version, intern als BN1 bezeichnet, wurde bis 1955 gebaut. Danach kam die BN2-Variante mit verbessertem Getriebe und kleinen technischen Verfeinerungen.
Formvollendet: Design als Statement...
Der Austin-Healey 100-4 war kein reiner Sportwagen - er war ein Statement. Die lange Motorhaube, die fließenden Linien, die schmale Windschutzscheibe: Alles an diesem Fahrzeug schrie nach Abenteuer, nach kurvenreichen Küstenstraßen und offenen Landstraßen. Besonders markant: Die umklappbare Frontscheibe, die dem Fahrer bei Bedarf echtes Rennsport-Feeling vermittelte.
Erfolge auf der Rennstrecke
Auch im Motorsport konnte sich der 100-4 behaupten. Bei der legendären Mille Miglia und in Le Mans zeigte der Wagen, dass britische Ingenieurskunst auch gegen kontinentale Konkurrenz bestehen konnte. Besonders die 100S-Variante mit Aluminiumkarosserie und Scheibenbremsen setzte Maßstäbe - und ist heute ein begehrtes Sammlerstück.
Ein Fahrzeug mit Seele...
Was den Austin-Healey 100-4 von vielen anderen Klassikern unterscheidet, ist sein Charakter. Er war nie übermäßig luxuriös, nie arrogant - sondern ehrlich, kernig und kompromisslos sportlich. Ein Roadster, der das Fahren wieder zum Erlebnis machte. Und genau das ist der Grund, warum er auch heute noch auf Oldtimer-Rallyes, Concours dElegance und Sammlertreffen gefeiert wird.
Fazit...
Der Austin-Healey 100-4 ist mehr als ein klassischer Sportwagen - er ist ein Symbol für britische Ingenieurskunst, Leidenschaft und Stil. Wer das Glück hat, einen zu fahren oder gar zu besitzen, weiß: Hier lebt Geschichte, hier spricht das Herz. Und manchmal auch der Auspuff.
Mehr Interessantes:
Austin-Healey
oldtimer
msc
wunsiedel
auto
ralley
Video von: Martin Zehrer
Video-Ort: 95632 Wunsiedel
Titelbild: