Maibaum-Aufstellen in Hermannsreuth... zünftige Handarbeit
Maibaum-Aufstellen in Hermannsreuth... mit vereinten Kräften über 20 Meter in die Höhe.
Das Maibaumaufstellen ist ein traditionelles Brauchtum, das in vielen Regionen Deutschlands, vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, Teilen Österreichs und Südtirols, gepflegt wird. Es gehört zu den festlichsten und symbolträchtigsten Bräuchen im Jahreslauf und ist eng mit dem Frühlingsbeginn sowie der Dorfgemeinschaft verbunden.
### Ursprung und Bedeutung
Der Ursprung des Maibaum-Brauches reicht weit zurück und lässt sich bis in vorchristliche Zeiten verfolgen. Schon in der germanischen Kultur spielte der Baum als Symbol für Fruchtbarkeit, Wachstum und Leben eine zentrale Rolle. Mit dem Maibaum feierten die Menschen den Beginn der wärmeren Jahreszeit, die Rückkehr der Natur zum Leben und den Wechsel von der dunklen in die helle Jahreszeit.
Im Laufe der Jahrhunderte verband sich dieser Brauch mit kirchlichen, handwerklichen und kommunalen Traditionen. Heute steht der Maibaum sowohl für den Frühlingsbeginn als auch für Gemeinschaft, Zusammenhalt und regionale Identität.
### Der Maibaum
Ein Maibaum ist in der Regel ein hoch gewachsener, entrindeter Baumstamm – meist eine Fichte oder Tanne –, der kunstvoll geschmückt wird. Die Spitze bleibt oft mit grünen Zweigen versehen. Der Stamm wird mit bunten Bändern, Kränzen, Girlanden und manchmal mit Schildern verziert, die die örtlichen Handwerkszünfte, Vereine oder Institutionen darstellen. In einigen Regionen hängt am Maibaum ein Kranz oder eine Figur, wie z. B. ein Hahn oder ein Herz.
### Das Aufstellen
Das feierliche Aufstellen des Maibaums findet traditionell am 1. Mai oder am Vorabend statt. Es ist ein großes gesellschaftliches Ereignis, das in der Regel von einem Fest mit Blasmusik, Trachtengruppen, Tanz und kulinarischen Spezialitäten begleitet wird.
In vielen Dörfern und Städten ist das Maibaumaufstellen Aufgabe der „Burschenschaft“ oder eines Trachtenvereins. Das Aufrichten erfolgt entweder mit purer Muskelkraft durch sogenannte „Schwalben“ oder „Hebestangen“, oder mit Hilfe eines Krans. Dabei herrscht oft ausgelassene Stimmung, und viele Zuschauer verfolgen den Vorgang.
### Maibaumstehlen
Ein weiterer fester Bestandteil des Brauchtums ist das sogenannte Maibaumstehlen. Dabei versuchen Gruppen aus benachbarten Orten, den noch nicht aufgestellten Maibaum zu stehlen. Gelingt dies, muss der ursprüngliche Besitzerort den Baum oft mit Bier und Brotzeit „auslösen“. Diese Tradition fördert das gesellige Miteinander zwischen den Gemeinden – und sorgt für viel Spaß und Heiterkeit.
### Der Maibaumtanz
Ein ergänzendes Element ist der Tanz um den Maibaum, insbesondere in ländlichen Gegenden. Dabei tanzen Paare, oft in Tracht, zu volkstümlicher Musik im Kreis. In manchen Regionen wird ein „Bändertanz“ aufgeführt, bei dem Tänzer bunte Bänder, die oben am Maibaum befestigt sind, kunstvoll umeinander weben.
### Fazit
Das Maibaumaufstellen ist mehr als nur ein festlicher Akt – es ist Ausdruck von Gemeinschaftsgefühl, Traditionspflege und Lebensfreude. Der Brauch verbindet Generationen und trägt zur kulturellen Identität vieler Regionen bei. Trotz moderner Zeiten bleibt dieser alte Brauch lebendig und wird Jahr für Jahr mit viel Engagement und Freude gefeiert.
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Video von: Martin Zehrer
Video-Ort: 95683 Hermannsreuth bei Ebnath
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